Trommelwirbel … da sind sie, die Nominierten zum Spiel des Jahres. Die Jury hat in diesem Jahr Erwartungen erfüllt – und für Überraschungen gesorgt. So findet sich „Arche Nova“, im Vorfeld als heißer Kandidat gehandelt, lediglich auf der Longlist. Auf der Liste der finalen drei Spiele, die um den Pöppel zum „Kennerspiel des Jahres“ rangeln, fehlt die komplexe Zoo-Puzzelei.
Das mit „Cryptid“ ein Deduktionsspiel auf der Liste steht, trägt dem aktuellen Trend Rechnung. Deduktion ist in und Cryptid darf somit seinen Hut in den Ring werfen. „Dune: Imperium“ dürfte Filmfans auf seiner Seite wissen und „Living Forests“ war ein Geheimtipp, der immer mal wieder durch die Reihen der Brettspielfans geisterte. Ich leg mich aber mal fest und sage voraus, dass „Dune“ das Rennen machen wird.
Die eigentlich spannende Frage war in diesem Jahr sowieso eigentlich nur, in welchem Segment „Cascadia“ den Titel holen wird. Und das wird der Sektor „Spiel des Jahres“ sein. Die Jury stuft die Tier- und Landschaftspuzzelei also als Familienspiel ein, ich pflichte ihr bei. Und ja, es würde mich wundern, wenn der Titel nicht den Preis absahnen würde, auch wenn mit „Scout“ und „Top Ten“ in meinen Augen wenig überraschende und verdiente Konkurrenz ein Wörtchen mitreden will. Ein starker Jahrgang, wie ich finde, und auch der ein oder andere Titel von der erweiterten Auswahlliste hätte das Finale verdient. „So Kleever“ hätte mich jedenfalls auch unter den letzten drei Titeln nicht überrascht.
Und – was soll’s? Die vergangenen Jahre haben bewiesen, dass die Jury gerne mal die Erwartungen links liegen lässt. Und letztlich ist es, was es ist – ein Preis, den man gut finden oder ignorieren kann. Entscheidend ist letztlich die eigene Topliste.
Ach ja… Kinderspiele gibt es natürlich auch noch. Nominiert sind „Auch schon clever“, „Mit Quacks und Co. nach Quedlinburg“ und „Zauberberg“. Da ich bei Kinderspielen aber raus bin, will ich hier auch gar keine Meinung kundtun.